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Facebook Timeline

Facebook App Icon (Photo)

Vergangene Woche setzte Facebook ein Feature um für Nutzer in Deutschland. Das ist die Facebook Timeline, die hierzulande als Chronik bezeichnet wird. Das Rollout startete am 15. Dezember. Nach einem Klick auf Get Timeline hat der Nutzer eine Woche Zeit, sich seine digitalen Lebenslauf bei Facebook anzuschauen. Allfacebook.de kommentiert neutral:

Facebook zwingt derzeit niemandem* die neue Timeline auf, es sollte aber gesagt werden, dass* es derzeit auch kein zurück gibt. Wer die Timeline aktiviert,* muss nach sieben Tagen* Übergangszeit auch mit dieser leben.
[* Korrekturen von mir]

Da die Timeline (Chronik) nicht zu sehr in den täglichen Nutzen von Facebook eingreift, scheint es sogar Nutzer zu geben, denen die neue Funktion gefällt.

Mit Timeline möchte Facebook die blinden Flecken füllen, die der digitale Doppelgänger bei Facebook vorzuweisen hat. Denn Facebook beginnt bislang quasi erst mit dem Beitritt in das Soziale Netzwerk mit der Aufzeichnung. Photos und Ereignisse lassen sich auf dem Zeitstrahl des eigenen Ich’s verorten. Facebook erhält so einen noch detailierteren Einblick in das Leben der Nutzer, die sich damit noch besser an die werbetreibende Wirtschaft verkaufen lassen.

So lange jedoch nicht geklärt ist, in welcher Weise sich Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner für EU-Bürger hat einsetzen können – Aigner soll laut anderen Berichten einen Brief an das US-Handelsministerium geschrieben haben – kann man keinem zur Aktivierung der neuen Funktion bei Facebook raten.

Die Verbraucher in Europa müssen sich auf ein einheitlich hohes Datenschutz-Niveau verlassen können – unabhängig davon, in welchem EU-Staat sie leben und in welchem Land das Unternehmen seinen Sitz hat, das die Informationen verarbeitet“, erklärte Aigner am Dienstag*. Die Ministerin betonte, sie unterstütze die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding bei ihrer Reform der EU-Datenschutzrichtlinie: „Wir sind uns einig, dass Unternehmen, die sich mit ihren Angeboten an europäische Verbraucher wenden, dem europäischen Datenschutzrecht unterliegen sollten. Wer sich nicht an das EU-Recht hält, darf keine Geschäfte in unserem Binnenmarkt machen. Das gilt besonders für Soziale Netzwerke, deren Mitglieder in der EU leben.“
[ bmelv.de, *Meldung vom 6. Dezember 2011 ]

Jürgen Schmidt bringt es bei heise.de/security auf den Punkt:

Deshalb noch mal eine Beschreibung des Grundproblems: Wenn ich eine Spiegel-Seite aufrufe oder die Fan-Seite von Hannover 96 oder irgendeine andere Seite mit Facebook-Elementen, bekommt Facebook die Information, dass ich, Jürgen Schmidt, diese konkrete Seite gelesen habe. Da Facebook-Buttons quasi omnipräsent sind, kann Facebook eine komplette Liste aller Websites erstellen, die ich besuche und diese mit meiner Person verknüpfen – einer Person, deren Namen, Adresse, Vorlieben und Freunde es kennt.

Durch die Timeline noch ein bisschen besser.

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