Kapitän in schwerer See Der 38 Jahre alte Hilbers löst Hank Barry ab, der das Unternehmen auf Interimsbasis seit Mai 2000 geführt hatte. Barry bleibt im Napster- Verwaltungsrat. Hilbers erste Aufgabe ist es, den gebührenpflichtigen Napster- Dienst im Sommer einzuführen. Napster bereite sich darauf vor, als einer von vielen gebührenpflichtigen digitalen Musikdiensten, die in diesem Sommer starten wollen, erfolgreich zu konkurrieren,
Barry hatte das Unternehmen während der harten gerichtlichen Auseinandersetzungen geführt, bei der die weltgrößten Musikfirmen Napster erfolgreich wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt hatten. Napster und sein Gründer Shawn Fanning hätten das Internet genutzt, um durch Daten-Austausch die größte Gruppe von Musikfans zusammen zu bringen, die es je gegeben habe, sagte Hilbers. Der nächste Schritt zur Vollendung der Aufgabe sei es, dieses Phänomen in ein Unternehmen umzuwandeln, dass die Urheberrechte respektiere.
Laut Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff ist Hilbers eine großartige Wahl für Napster. Middelhoff verwies auf die Erfahrungen des früheren Bertelsmann-Managers in der Internet- und Musikbranche. Hilbers hatte von 1996 bis 2000 AOL, Netscape und Compuserve in Europa aufgebaut und gemanagt. Er war zuletzt bei der BMG Entertainment, der Musik-Sparte von Bertelsmann, als Vizepräsident und Verwaltungschef tätig.
Bertelsmann hatte im vergangenen Jahr in der Hoffnung auf einen Vergleich mit der Musikbranche in Napster investiert. Als Gegenleistung erhielt Bertelsmann das Recht, eine Beteiligung zu kaufen, falls es Napster gelingen sollte, sich in einen gebührenpflichtigen Dienst umzuwandeln. BMG und vier andere Musikfirmen hatten jedoch ihre Klage aufrecht erhalten. Napster muss auf gerichtliche Anordnung verhindern, dass Nutzer urheberrechtlich geschützte Dateien austauschen.
Napster hat aber mit MusicNet, einem Joint Venture der Musikfirmen BMG, AOL Time Warner und EMI, eine Technologie- und Musik- Lizenzvereinbarung getroffen. Barry handelte auch Vereinbarungen mit mehreren unabhängigen Plattenfirmen aus. Neben MusicNet bereiten auch die beiden anderen großen Musikfirmen Vivendi Universal und Sony gemeinsam einen gebührenpflichtigen Musikdienst vor.
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