Messenger am Mittwoch. Übermorgen (15.12) schaltet AOL seinen Aol Instant Messenger ab. Der unter dem Kurznamen AIM bekannte Service blickt auf 20 Dienstjahre zurück und zeigt, was passiert, wenn man zwar einen guten Service aber keine Vision hat.
Im vergangenen Jahr drehte zum Beispiel Facebook im Bereich Messenger so richtig auf. Nicht nur bei den Nutzern und Mitteilungen sondern auch in den Business-Cases.
Ein paar Zahlen für 2017: 2,5 Millionen neue Gruppen – jeden Tag. Durchschnittlich zehn Personen pro Gruppe.
Mehr als 500 Milliarden Emojis verschickt – 1,7 Milliarden jeden Tag.
1,3 Milliarden Menschen nutzen Messenger mindestens einmal im Monat, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben.
Firmen bieten Services über den Messenger von Facebook an, beraten Kunden und bestätigen Termine und informieren vollkommen unkompliziert.
Entwickelt für das öffentlich-rechtliche Jugendangebot funk bieten Tagesschau und NDR aktuelle Nachrichten im Chat-Format an. Dieser Service nennt sich Novi und wird über einen Besuch auf novibot.de oder novi.funk.net aktiviert.
Den WhatsApp-Messenger nutzt etwa die Hamburger Hochbahn für Störungsinfos per Pushnachricht. Störungen auf den Linien U1, U2, U3 und U4 läßt man sich per WhatsApp schicken: hochbahn.de ..
Alternativ nutzt die Hochbahn die verschlüsselte Telegram-App.
Deutsches Historisches Museum nutzt WhatApp, um durch ausgewählte Ausstellungen zu führen und auf Exponate hinzuweisen: dhm.de/whatsapp ..
Und ganz neu im Bund der Facebook-Chat-Anwendungen gesellt sich die neue App Direct from Instagram dazu in den App Store. Sie ersetzt die Inbox bei Instagram. Chatten kann man augenscheinlich nicht genug.
In der Standard-App Messages von Apple laufen Geldanweisungen als Apple Pay Cash – allerdings erstmal nur in den USA, aber irgendwann überall.
Irgendwie irre, welches Business AOL versäumt, obwohl der Chat-Dienst sicherlich seinen Anteil daran hat. Aber 25 Jahre nach der ersten SMS und 20 Jahre nach dem ersten AOL-Chat ist die Welt eine andere. Der Vollständigkeit halber müsste man noch ausführen, welche WhatsApp-Killer-Apps bei Telekom, Vodafone und O2 ersonnen wurden … Zu spät: Den meisten Menschen genügt übrigens die kostenlose SMS mit WhatsApp. Und die gehören zu Facebook.
[ engadget.com, fb.com, htub.de ]
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