Das Online-Auktionshaus Ebay hat seine Gebührenreform für Deutschland spezifiziert. Demnach soll es in Zukunft unterschiedliche Gebühren für private und gewerbliche Verkäufer geben. Wie Ebay-Chef Stefan Groß-Selbeck erläuterte, entfällt für private Verkäufer ab dem 20. Februar die Einstellgebühr für Auktionen mit einem Startpreis von einem Euro. Ein Galeriebild ist in dem Kostenlos-Angebot inklusive. Gleichzeitig steigen allerdings die Verkaufsprovisionen. Dabei soll die Gebührenstruktur für private Anbieter vereinfacht werden: Bis auf wenige Ausnahmen gelten in allen Kategorien die gleichen Angebotsgebühren und Verkaufsprovisionen.
Gewerbliche Verkäufer indes werden in Zukunft jedoch unter Berücksichtigung der entsprechenden Branchengegebenheiten abgerechnet. Auch hier sinken die Einstellgebühren, während die Gebühren für abgeschlossene Geschäfte deutlich erhöht wird. „Dies ermöglicht den Verkäufern eine wesentlich risikoärmere, am Verkauferfolg orientierte Gebührenkalkulation“, so das Unternehmen. Neu ist außerdem das Prämien-Programm für PowerSeller: Durch Anbieten der sicheren Zahlungsmethode PayPal und guten Werten in der detaillierten Verkäuferbewertung können PowerSeller ihre Verkaufsprovision um bis zu 36 Prozent reduzieren.
Ab Juni entfällt darüber hinaus wie in den USA die Möglichkeit für Händler, ihre Kunden zu bewerten. Ebay argumentiert hier mit größerer Sicherheit für die Käufer, da sich jetzt mehr Verbraucher trauen würden, Händler auch einmal negativ zu bewerten, ohne im Gegenzug selbst Rache-Bewertungen fürchten zu müssen. Um auch den Händlern mehr Sicherheit zu gewährleisten, sollen im Gegenzug unzuverlässige Käufer schneller von der Plattform verwiesen werden. Darüber hinaus dürfen Kunden die Händler auch erst mit einigen Tagen Verzögerung bewerten. Ärger über etwaige Kommunikationspannen sei dann schon verraucht und die Händler hätten die Chance, diese Probleme zu lösen, erklärt Groß-Selbeck.
Unterdessen laufen in den USA die Profiseller seit Tagen Sturm gegen die angekündigten Neuerungen in Sachen Gebührenstruktur und Bewertungsmodell und rufen zu Warnstreiks und zum Boykott auf. ( via iwb)
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