20 Jahre Deutsches Forschungsnetz Deutschland wird seine Spitzenposition bei den Wissenschafts-Netzen und in der Telekommunikation nutzen, um Vorreiter der Internet-Technik von Morgen zu sein. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) hat Dr. Wolf-Dieter Dudenhausen, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), ein neues Projekt zur Entwicklung innovativer Netztechnik gestartet. Ziel von VIOLA (Vertically Integrated Optical Testbed for Large Applications) ist, intelligente Anwendungen für Wissenschaft und Wirtschaft zu erproben. Das mit zehn Millionen Euro vom BMBF geförderte Projekt ist gleichzeitig der Start der von Bundesministerin Bulmahn im März dieses Jahres angekündigten e-Science-Initiative.
Durch e-Science könnten sich Forschungsteams künftig wesentlich einfacher vernetzen und über so genannte „Grids“ (englisch: Gitter, Netz) weltweit auf Supercomputer, wissenschaftliche Daten und Großgeräte wie Radioteleskope oder Teilchenbeschleuniger zugreifen, erläuterte DFN-Vorsitzender Jessen. „Damit wird die Ergiebigkeit der wissenschaftlichen Arbeit signifikant erhöht und durch Synergien können zudem neue Qualitäten erreicht werden“, so Jessen. Die Entwicklung werde zu gravierenden Veränderungen der heute üblichen Kommunikationswege führen, ähnlich wie das World Wide Web die Nutzung des Internets verändert habe.
Staatssekretär Dudenhausen begrüßte die in diesem Zusammenhang von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft (D-GRID-Initiative) erarbeiteten Konzepte für eine deutsche e-Sciene-Infrastruktur. Sie stelle zugleich ein Testfeld für das Internet der Zukunft dar, bei dem ebenfalls der Zugriff auf das weltweite Wissen und auf verteilte Ressourcen im Vordergrund stehe. e-Science ist damit ein wesentlicher Beitrag zur Innovationspolitik in Deutschland.
Das Deutsche Forschungsnetz (DFN) ist das von der Wissenschaft selbst verwaltete Hochleistungsnetz für Lehre und Forschung in Deutschland. Es verbindet Hochschulen und Forschungseinrichtungen miteinander und unterstützt die Entwicklung und Erprobung neuer Anwendungen innerhalb der Internet2-Community in Deutschland. Der nationale Backbone des DFN ist das Gigabit-Wissenschaftsnetz G-WiN. Über den europäischen Backbone GÉANT ist das G-WiN mit dem weltweiten Verbund der Forschungs- und Wissenschaftsnetze direkt verbunden. Verträge und Peering-Vereinbarungen integrieren das G-WiN in das globale Internet.
Der Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes – DFN-Verein – betreibt das DFN und stellt seine Weiterentwicklung und Nutzung sicher.
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