Sonntagsfahrer. Der Bandenwerbung von BYD bei der Euro 2024 zum Trotz gerät E-Mobilität derzeit ins Stocken. Preise und Infrastruktur sind schuld, sagen die einen. Andere wollen die Zeit zurückdrehen und investieren wie Mercedes und Audi wieder verstärkt in Verbrenner. Dabei ist unklar, ob die Menschen immer noch begeistert von dieser Technologie sind.
Die Unentschlossenheit der Industrie steigert Unsicherheiten bei den Autofahrer:innen. Es gibt Aspekte, in denen ein E-Auto billiger wird als ein Benziner. Es gibt aber auch Bereiche, in denen E-Autos deutlich zu teuer sind. Erschwerend für potenzielle Käufer:innen kommt hinzu, dass viele E-Fahrzeuge wahrscheinlich sehr viel teurer werden. Der Handelskrieg mit China beginnt gerade erst. Dabei werden einige Fahrzeuge für Europa von europäischen Marken auch in China gebaut.
Wir befinden uns in einer schwierigen Phase der Einführung von Elektroautos. Mit eigenen Solarzellen auf dem Eigenheim und einer Batterie im Haus wird Mobilität quasi kostenlos, weil Investitionen auch bezuschusst werden. Während in den Innenstädten die wenigen Ladesäulen von Elektro-SUVs blockiert werden, die extra langsam laden, damit der Parkplatz möglichst lang genutzt werden kann.
Viele Argumente, die allgemein gegen SUVs sprechen, werden bei Elektroautos hervorgehoben. Durch das höhere Fahrzeuggewicht verschleißen mehr Reifen und Bremsen. Reparaturen an den Batterien sind besonders teuer, ohne zu schauen, dass auch Motorreparaturen bei Verbrennern nicht gerade günstig sind.
Reichweitenangst und der Mangel an Ladestationen bleiben für potenzielle Käufer:innen von Elektroautos ein ständiger Begleiter. Denn während beim Verbrenner auf Reserve immer noch 100 Kilometer gefahren werden können, steht sich beim Elektroauto auf Reserve die Batterie kaputt. Zudem wird in Europa immer noch mit hohen Kosten für das Aufladen von Elektrofahrzeugen zu rechnen sein, weil die Stromversorger den Umsatz der Mineralölwirtschaft übernehmen wollen. Kilowattpreise von 0,70 Euro sind an Schnellladestationen eher die Regel. Aufladen wird damit so teuer wie Benzin tanken.
In anderen Nachrichten steigt die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen wieder an. Die Corona-Delle ist überwunden. Pro Tag wurden im Jahr 2023 durchschnittlich acht Menschen auf deutschen Straßen getötet. Bei den Verletzten gibt es ein Plus von 1,5 Prozent auf 366.557 Menschen. Helfen würden mehr Mittelinseln, Zebrastreifen und Ampeln an allen Stellen, wo viele Menschen über die Straße laufen, und weniger Autos am Straßenrand, die die Sicht verstellen.
Zudem wächst der Radverkehr, aber die Infrastruktur hinkt hinterher. Die meisten Unfälle mit Radfahrern passieren an Kreuzungen. Helfen würden getrennte Ampelphasen für abbiegende Fahrzeuge.
Im Auto sind die Beteiligten oft zu schnell unterwegs oder abgelenkt durch Touchscreens im Fahrzeug, Smartphones eingeschlossen. 1.192 Personen kamen 2023 in einem PKW ums Leben. 550 Menschen verunglückten mit dem Motorrad. 446 auf dem Fahrrad. 437 Fußgänger und 115 saßen in einem Lastwagen; insgesamt 2.839 Menschen, die dem Primat der Leichtigkeit des Fließverkehrs geopfert werden.