Fahrrad am Freitag. Im zurückliegenden Jahr 2023 wurden erstmals mehr E-Bikes verkauft als Fahrräder ohne unterstützenden Elektromotor. 2023 wurden 2,1 Millionen E-Bikes in Deutschland abgesetzt. Damit haben E-Bikes im Jahr 2023 erstmals Fahrräder beim Absatz hinter sich gelassen. In der Freizeit erschließen E-Bikes für breite Bevölkerungsgruppen und auch die wachsende Zahl älterer Radfahrer:innen neue Möglichkeiten und neue Routen, zum Beispiel in hügeligen Regionen. Bei Cargobikes ist die Motorisierung nicht nur bequem, sondern vielfach schlichtweg unverzichtbar. Beim Kaufverhalten geht die Entwicklung neben dem Neukauf vermehrt auch zur Anschaffung von Zweitrad oder Dritträdern – zum Beispiel für die Freizeit, den Sport oder den Transport. Eine Marktsättigung ist damit laut dem Verband der Zweirad-Industrie (ZIV) weiterhin nicht absehbar.
Erstmals wurden mehr E-Bikes (oben) verkauft als andere Fahrräder ( Zahlen in Millionen )
Während die Mobilitätswende beim Fahrrad funktioniert, zeigt sich im PKW-Segment ein anderes Bild. Im Jahr 2023 wurden 2.844.609 Personenkraftwagen neu zugelassen. Allerdings ist davon nicht einmal jedes fünfte Fahrzeug ein batterieelektrischer PKW (BEV): 524.219. Laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) steigt der durchschnittliche CO2-Ausstoß um 4,9 Prozent auf 114,9 g/km. Im Vorjahr (2022) waren es 109,6 g/km. Und dies, obwohl die KBA eigentlich dafür verantwortlich ist, den durchschnittlichen CO2-Ausstoß zu senken und sich an die EU-Vorgabe von unter 95 Gramm pro Kilometer zu halten.
Batterieelektrische Fahrzeuge, grau, spielen bei den Zulassungen eine untergeordnete Rolle ( Zahlen in Millionen )
Der vorrangige Grund dafür sind zu große Firmenwagen, die steuerlich begünstigt werden. Fast jeder Dritte neu zugelassene PKW (30,1 Prozent) war dem Segment der SUVs zuzuordnen. Rund 1,9 Millionen PKW (67,1 Prozent) wurden gewerblich zugelassen.
[ ziv-zweirad.de, kba.de, statista.com ]
Das Ziel der Bundesregierung, dass bis zum Jahr 2030 etwa 15 Millionen Elektroautos zugelassen sein sollen, wird zunehmend utopischer. […] Das belegen die Zahlen der Amtsstatistiker. Der Zuwachs bei den reinen Stromern fiel damit minimal stärker aus als 2022, als knapp 395.000 hinzugekommen waren. Er liegt zudem deutlich unter den BEV-Neuzulassungen im vergangenen Jahr, die sich auf 524.000 summieren. Ein nicht unerheblicher Teil der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge wurde also offenbar bei Unfällen zerstört, stillgelegt oder ins Ausland verkauft. […] Im vergangenen Jahr ist der Bestand hierzulande nämlich nur um knapp 396.000 gewachsen. :: https://taz.de/!6001216