Dieselgate am Donnerstag. Wenn das Vorstandsmitglied, das den Abgasskandal aufklären soll, zurücktritt – und zwar einen Tag bevor die Staatsanwaltschaft bekanntgibt, gegen den ehemaligen Vorstandschef Winterkorn wegen des Anfangsverdachts des Betruges zu ermitteln, dann stinkt das schlimmer als ein Golf Turbodiesel von 1983.
Die frühere Verfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt sollte bei VW nach dem Dieselskandal aufräumen. Nun verlässt sie den Konzern. Die alten Machtstrukturen scheinen sich durchgesetzt zu haben [ 26.1, welt.de ]. Christine Hohmann-Dennhardt erhält rund 12 Millionen Euro zur Abfindung [ 31.1 ].
Winterkorn selbst bleibt bei seiner Darstellung – er habe von nichts gewusst [ 27.1, 28.1 ].
Winterkorn gibt sich weiter ahnungslos, wie schon zuvor vor dem Untersuchungsausschuss in Berlin [ 19.1 ].
Derweil werden in den USA weitere Vergleiche geschlossen.
1. Der VW-Zulieferer Bosch zahlt US-Verbrauchern und Autohändlern 305 Millionen Euro, räumt aber keine Mitschuld am Diesel-Skandal ein. Bosch hatte die Software für die Motorsteuerung geliefert [ 1.2 ].
2. Volkswagen selbst entschädigt US-Besitzer von 3-Liter-Diesel-Fahrzeugen der Reihen VW Touareg, Audi Q7, A6, A7, A8, A8L und Q5 sowie Porsche Cayenne Diesel. Rund 20.000 ältere Fahrzeuge werden zurückgekauft, 58.000 neuere 3.0-TDI-V6-Motoren können umgerüstet werden. Nach Angaben von VW wird dieser Vergleich rund 1,2 Milliarden US-Dollar kosten, wenn als betroffenen US-Kunden erreicht werden können [ 1.2 ].
Dabei kommt es bei den noch laufenden Verfahren in den USA sehr wohl darauf an, wer wann was wusste. Denn das Umfeld von Winterkorn soll schon 2012 gewusst haben, dass Diesel stinkt [ 13.1 ].