Verwirrende Vielfalt Die DVD gibt es in vier beschreibbaren Formaten: DVD-R, DVD-RAM, DVD-RW und DVD+RW, von denen die drei letzt genannten sogar wiederbeschreibbar sind. Da die Formate untereinander jedoch nicht kompatibel sind, hofft die Branche, die Industrie könnte sich auf ein Format einigen. Anwendern wie Herstellern blieben somit Fehlinvestitionen erspart und die Verbreitung als Speichermedium würde sicherlich steigen.
Einen ersten, vielversprechenden Ansatz in diese Richtung hat das DVD-Konsortium unternommen. Unter diesem Dach kooperieren mehr als 60 Hersteller, die sich um einheitliche Recording-Standards bemühen. Es reduziert jedoch nicht etwa die 3 abgesegneten Formate (DVD-R, DVD-RAM, DVD-RW) auf eins oder zwei, sonderrn bemüht sich, die Kompatibilität untereinander zu erhöhen.
Das LF-D311 von Panasonic kann bereits heute sowohl DVD-RAMs beschreiben und lesen als auch DVD-Rs. Der auf der Messe als Prototyp gezeigte Nachfolger, Codename Rambo 2, soll künftig ausserdem DVD-RWs wie auch CD-R/RWS verabeiten können – eine eierlegende Wollmilchsau sozusagen.
Das DVD+RW Syndicat versucht dagegen durch immer weitere Mitglieder ihr in Eigenregie entwickeltes wiederbeschreibbares Format zu promoten. Nach nahmhaften Firmen wie Dell, Philips, HP und Ricoh haben nun auch Sony und Yamaha eigene DVD+RW-Recorder vorgestellt respektive angekündigt. Doch solange Sony zweigleisig fährt, sprich, in beiden Konsortien mitarbeitet und in seinen Rechnern auch beide Laufwerke verbaut, wird es beim Patt zwischen den beiden Parteien bleiben.
Als ein Lichtblick am industriepolitischen Himmel kann das Schweizer Unternehmen Vivastar angesehen werden. Es ist der einzige Anbieter, der die für die Produktion von DVDs relevante Hard- und Software sowie die Medien aus einer Hand anbieten kann. Neben einem eigenen Dye, dem speicherrelevanten Farbstoff einer DVD-R, hat es ein DVD-R Laufwerk und eine DVD-Brennsoftware entwickelt. Die Mac-Version soll zur nächsten Cebit fertig sein und dann auch Packet-Writing, das Schreiben von mehreren Sessions auf einen Rohling, sowie DVD+RW-Laufwerke unterstützen.
Der Dye ist in der Herstellung so günstig, dass die DVD-R Medien für unter 20 Mark angeboten werden können. Sie kommen in der für DVD-Video typischen hochkanten Verpackung. Ein Schelm, wer da einen unredlichen Verwendungszweck unterstellt.