SSL-Schlüssel auf Papier in 4 Punkt. Lavabit bot verschlüsselte E-Mail-Dienste an und wurde auch von Edward Snowden genutzt. Snowden veröffentlichte Details zur systematischen Komplett-Überwachung von Kommunikation und Internet durch englische und amerikanische Geheimdienste wie NSA und GCHQ. Wired zufolge bot Ladar Levison den Anordnungen von FBI und NSA die Stirn und trickste, um die Daten seiner 400.000 Kunden zu schützen.
Ladar Levison sollte Daten im Klartext übermitteln. Nachdem er dies verweigerte, erging am 16. Juli 2013 die gerichtliche Anordnung zur Übergabe von Metadaten, die sogenannten E-Mail-Header mit Angaben zu Absender, Empfänger, Betriff-Zeile und IP-Nummern der genutzten Server.
Levison weigerte sich weiterhin, sein System zu entschlüsseln. Daher ordnete der vorsitzende Richter Claude Hilton am Bundesgericht in Alexandria, Virginia, am 1. August 2013, binnen 24 Stunden sei der SSL-Schlüssel zu übergeben, der dem FBI die Entschlüsselung aller Daten bei Lavabit erlaube.
Dieser Anordnung kam Levison fristgerecht nach. Allerdings druckte er den SSL-Schlüssel aus. Dabei wählte er eine Schriftgröße von 4 Punkt. Die Beamten hätten 2.560 Zeichen von elf Seiten fehlerfrei übertragen müssen und beschwerten sich bei Gericht. Dieses forderte am 5. August 2013 eine elektronische Übermittelung und belegte Levison mit einem Zwangsgeld von 5.000 US-Dollar für jeden weiteren Tag der Verzögerung.
Lavabit schloss am 8. August 2013. Jürgen Schmidt sieht darin bei heise.de das Todesurteil für Verschlüsselung in den USA.
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