Hightech und Blech

Chromecast, Streamer und das Monopol

Monopol am Mittwoch. Die Suche ist vorbei: Die Suche nach der Information im Internet und die Suche nach der besten Such-Maschine. Nach drei Jahrzehnten bekommt Google nun erstmals ernsthaftere Konsequenzen aufgezeigt durch ein Gerichtsurteil, das in Google ein Monopol im Sinne der Section 2 vom Sherman Act sieht.

Am Bundesgericht von Washington D.C. bewertet Richter Amit Mehta im Kartellverfahren des Department of Justice gegen Google das Geschäftsgebahren von Google als monopolistisch und gegen die Regeln des fairen Wettbewerbes und Marktes. Dieses Urteil hat auch Folgen für Apple, denn Apple bekommt von Google viel Geld dafür, dass Google für die Suche im Internet beim Browser Safari voreingestellt ist. Wie weiland Microsoft so verliert nun auch Google im Prozess um das Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung. Googles Praktik, den Herstellern von Browsern Geld dafür zu zahlen, damit die eigene Suchmaschine im System voreingestellt oder bevorzugt zur Installation angeboten wird, benachteiligt die Konkurrenz und schade dem Wettbewerb, urteilt der Richter in Washington.

Wie Bloomberg berichtet, zahlte Google im Jahr 2021 26,3 Milliarden Dollar an andere Unternehmen, vor allem an Apple und Samsung. Diese Zahlungen schränkten im Wesentlichen die Möglichkeiten der Wettbewerber ein, erfolgreich zu sein, argumentierte das DOJ.

Die Aktie von Apple, das mit dem Suchmaschinengeschäft mit Google Milliarden verdient hat, sank aufgrund dieser Nachricht um 6,7 %. Die Einnahmen aus der Standard-Suchmaschine machen einen großen Teil von Apples Dienstleistungsgeschäft aus, auf das sich Apple verlassen hat, um das rückläufige Wachstum auf dem Smartphone-Markt auszugleichen.

Das Gericht hat noch nicht über Sanktionen gegen Google entschieden, aber die Entscheidung könnte ein schwerer Schlag für die Allgegenwart der Google-Suche sein. Der Großteil der Einnahmen von Google stammt aus den Suchanzeigen, die schätzungsweise 160 bis 175 Milliarden Dollar pro Jahr einbringen. Die Google-Aktie fiel nach Bekanntgabe der Entscheidung des Gerichts um 4,6 %.

Dennoch kann es bis mindestens zum Jahresende dauern bis wir wissen, welche Folgen und Konsequenzen sich für Google ergeben und mit welchen Strafen zu rechnen sein wird, sollten Google, Apple und andere die Auflagen der Gerichte und Ministerien nicht umsetzen.

In anderen Nachrichten stellt Google das Produkt Chromecast ein und stellt ein neues namens Streamer vor. Streamer ist das neue Chromecast, kostet 100 US-Dollar und kann mit Thread und Matter und soll ab dem 24. September geliefert werden.

Wie auch immer das Verfahren ausgeht, dies ist nicht das einzige Kartellverfahren oder nicht das einzige Kartellverfahren gegen Google, das sich am Horizont abzeichnet. Auch gegen Apple, Amazon und Meta sind größere Rechtsstreitigkeiten anhängig. Google selbst wird sich im September einem weiteren Prozess stellen – dieses Mal wegen seiner Ad-Tech-Technologie.