Hightech und Blech

China-Komplex

iCloud im Reich der Mitte. China ist der wichtigste Markt für Apple. Und für viele andere Firmen ebenfalls. Nur dort gibt es nachhaltiges Wachstum aus einer Mittelschicht heraus, die ihre Nachholbedarf kennt und mit Produkten wie dem VW Jetta oder einem goldenen iPhone 8 Plus stillen möchte. Auf jeden Fall liefert China den Beweis dafür, dass die kapitalistische Marktwirtschaft nicht auf Demokratie angewiesen ist. Der Markt funktioniert auch mit und dank Überwachung – vielleicht sogar besser.

Volkswagen

Im vergangenen Jahr verkaufte Volkswagen so viele Fahrzeuge seiner Kernmarke VW wie noch nie zuvor. 2017 war das bislang erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte – vor allem in China. Dieselgate spielt in China nämlich keine Rolle. Dafür hat China hat zum Jahresanfang die Produktion von 553 Automodellen untersagt, die besonders viel Benzin verbrauchen [ nachrichten.de ].

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(18.1). Volkswagen legt Zahlen vor für das Gesamtjahr 2017, mit denen das Unternehmen der größte Autobauer der Welt vor Toyota bleibt. Weltweit wurden 10,74 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert.

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Apple

Für Apple ist China einerseits wichtigster Produktionsstandort. Nur dort stimmen Qualität, Menge und Preis. Andererseits wird China auch wichtigster Absatzmarkt. Allerdings überwacht der chinesische Staat alle Online-Aktivitäten seiner ihm anvertrauten Bürgen. Apple iCloud wird in China unter staatliche Kontrolle gestellt.

Zum 28. Februar 2018 wird Guizhou on the Cloud Big Data Industrial Development Co., Ltd, ein staatliches chinesisches Unternehmen die Speicherung von iCloud in China übernehmen. Bis zum Stichtag können sich Betroffene abmelden unter icloud.com/optout.
Damit sind jedoch alle iCloud-Services ausgeschaltet: Backup, Photo-Sharing, Keychain, Find my iPhone und sogar Handoff und Apple-Pay [ support.apple.com ].

Unklar ist zudem, ob das staatliche chinesische Unternehmen lediglich die Speicherung von angeblich verschlüsselten Daten der Nutzer übernimmt oder diese Daten auch einsehen kann und inwieweit Apple die chinesische Seite in die Funktionsweise und Datenstruktur von iCloud einweiht und inwieweit die Vertraulichkeit der Kundendaten bei Apple durch diese Auflage in Gefahr ist.

Unterdessen beschwert sich das FBI über zu komplizierte Verschlüsselung, die sich lediglich im aufwändigen Brute-Force umgehen lasse. So können nicht mehr 45 Passworte pro Sekunde sondern nur noch eines alle 18 Sekunden ausprobiert werden. Bei der International Conference on Cyber Security in Manhattan bezeichnet Stephen Flatley, Experte für FBI Forensic, Apple als jerks und evil geniuses, weil Apple seine Arbeit erschwere [ vice.com ].

Auf der anderen Seite bekommen Behörden in China die iCloud-Daten frei Haus.