Neumünster. In Schleswig-Holstein trafen sich die Piraten zum Parteitag. Das alleine ist doch schon etabliert. Ein paar Kommentare aus dem Netz zum Thema finden sich hier zusammengestellt.
Erhöhung des Mitgliedsbeitrag auf 48 Euro ist ab dem 30.4.2012 gültig. Gilt 2012erstmal nur für Neue, ab 2013 für alle #piraten #bpt12— 蓝狗啤酒 (@Blaubierhund) April 29, 2012
Der Piraten-Nimbus wird schnell aufgebraucht sein, kommentiert Malte Pieper, MDR, ARD-Hauptstadtstudio auf tagesschau.de
Anders wollen sie sein, die Piraten. Anders als die Etablierten. Anders in Form, Umgang und Inhalt. Besser, freier, schöner, durchdachter, demokratischer.
Alle anderen bringen es nicht – versippt sind sie, machen Hinterzimmerpolitik, versorgen sich vor allem selbst. Das ist das Bild, das viele Piratenmitglieder von der derzeit herrschenden politischen Klasse haben. Sie haben die Schnauze voll. Deshalb versuchen sie es nun einfach selbst. Nehmen ihr politisches Schicksal in die Hand.
Spiegel.de sieht die anderen Parteien in der Piratenfalle: Wer Piraten wählt, bekommt die Große Koalition, rechnet Gerd Langguth vor. Weil durch die Piraten als siebte Kraft im Lande nach CDU, SPD, Die Gründen, Linke, CSU und FDP stabile Koalitionen erschwerten, würde die Große Koalition sich fast schon zwangsläufig einstellen. Diese wird jedoch die SPD schleifen und später auch die CDU anfressen, was wiederum die Verdrossenheit verstärkt, die die Wähler – Jungwähler und Erstwähler im Besonderen – zu den Piraten treibt.
Ein Fazit zieht Martin Kaul bei taz.de. Es sei Zeit für ein Klischee 2.0:
Der Pragamatismus der Piraten muss einem fast Sorge bereiten. Denn obwohl die selbsternannten Modernisierer der Nation antreten, um alles anders zu machen, gaben sich die Piraten am Wochenende annähernd so professionell und pragmatisch wie ihre politische Konkurrenz.