Kampagne für Werbung, oder auch dagegen. Es gab einmal eine Aktion, da schwang sich die Bildzeitung auf zum Anwalt des kleinen Mannes: Bild kämpft für Sie. Dabei kämpft die große Zeitung mit den großen Buchstaben vor allem um sich selbst und das Geld ihrer Anzeigen-Kunden oder Leser-Kunden. Papier-Leser müssen die Zeitung so nehmen wie sie ist. Mit der Anzeige neben dem Artikel oder dem als Artikel getarnten Anzeigen und der Druckerschwärze. Online-Leser sind da selbstbestimmter. Ein Stück Software namens Ad-Blocker blendet die meisten Banner-Formate nachhaltig aus. Ein Klick weniger.
Bild.de sperrt Nutzer von Ad-Blocker-Lösungen derzeit aus. Der Verlag unterbreitet den Online-Lesern folgendes Angebot:
Sichern Sie sich jetzt BILDsmart und surfen Sie auf BILD.de mit bis zu 90 Prozent weniger Werbung und bis zu 50 Prozent schnellerer Ladezeit. [ bild.de ]
Für 2,99 Euro pro Monat blendet der Verlag selbst die meiste Werbung seiner Anzeigen-Kunden aus. Dabei macht man sich sogar das Argument der Ad-Blocker-Fraktion mit schnelleren Ladezeiten zu eigen.
Dennoch kämpft Bild weiterhin gegen Ad-Blocker. Durch das zunehmende Adblocker-Angebot sei nämlich die Erlösquelle über den Werbemarkt für alle Anbieter von Online-Journalismus gefährdet. Axel Springer hat eine Klage gegen den Adblocker-Anbieter ‚Eyeo‘ angestrengt und geht gegen ein erstes Urteil des Kölner Landgerichts in Berufung. Axel Springer hält das Geschäftsmodell von Adblocker-Anbietern für rechtswidrig. Dies gilt sowohl für das Unterdrücken von Werbung auf Verlagswebseiten als auch für das Angebot des ‚Whitelisting’, bei dem sich Publisher von der Werbeblockade freikaufen können, ein aus Sicht von Axel Springer erpresserisches Vorgehen.
Meine Einschätzung: Der Kampf gegen Ad-Blocker macht die Ad-Blocker nur stärker. Auch technisch.