Middelhoff geht Die Nachricht von der Trennung Middelhoff und Bertelsmann kam überraschend und lässt viel Raum für Gerüchte und Spekulationen.
"Unterschiedliche Auffassungen über die künftige Strategie" wurde in einer Pressemitteilung als Grund für die Trennung genannt. Middelhoff, der aus dem Gütersloher Medienhaus einen internationalen Player mit starker Ausrichtung auf Internet-, Musik- und Unterhaltungsindustrie baute, scheint manchem der alten Verlagsriege zu schnell in die falsche Richtung gegangen zu sein. Er habe das angestammte Druckerei-Geschäft vernachlässigt und mit seinen Plänen zum Börsengang die Mohn-Familie verschreckt. Die Familie hält 17,3 Prozent der Anteile, 57,6 Prozent liegen bei der Bertelsmann-Stiftung, die restlichen 25,1 Prozent besitzt die belgische Groupe Bruxelles Lambert.
Middelhoffs Nachfolger ist Gunter Thielen, mit 59 Jahren hart an der bei Bertelsmann geltenden Altersgrenze von 60 Jahren. Bislang leitete er als Vorstandsmitglied die Unternehmensgruppe Arvato und präsidierte der Bertelsmann-Stiftung. Sein Stellvertreter wird der 57-jährige Siegfried Luther. Derweil wird in den Gazetten bereits darüber spekuliert, ob Middelhoff den vor Tagen entlassenen Ron Sommer als Telekom-Chef beerbt. Dort gilt der 72-jährige Helmut Siehler lediglich als Interimslösung. Die "Bild"-Zeitung bringt Middelhoff bei AOL Time Warner ins Gespräche. Er habe eine Offerte des Medienkonzerns vorliegen, so das Massenblatt. Autor: emarket