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Benzin, Benzinwut und Abzocke

Bild: Dir Deine Meinung. Endlich gibt es ein Gesetz gegen Benzin-Abzocke. Gibt es das wirklich? Nein. Politiker von Union und FDP wollen die Abzocke endlich unterbinden, schreibt das Blatt. Das ist ein Placebo – wirkungslos.
Die Benzin-Abzocke wird beendet von sparsameren Autos, neuen Verkehrskonzepten, mehr Public-Transportation – am besten kostenlos wie in Talinn, einem Tempolimit – kurzum: mehr Technik und besserer Technik.
Wie kommt es, dass die Verfechter des freien Marktes plötzlich kommunistisch regulieren wollen? Kommen Benzingutscheine für aufrichtige Bürger?
Eine Regelung wie in Österreich scheint im Gespräch: einmal am Tag rauf mit den Preisen, beliebig oft hinunter. Das führt dazu, dass Preise sich auf höherem Niveau stabilisieren, weil die Erhöhung von Preisen erschwert wird.
Union und FDP gegen die Mineralölwirtschaft, die den Golf von Mexiko vergiftete und die Kosten der Sanierung auf den Literpreis umlegt, gegen die Mineralölwirtschaft, die ein Gasleck in der Nordsee nicht im Griff hat – hier droht die Umweltkatastrophe. Erdölfirmen destabilisieren Nigeria, befreien Kuwait und regieren mit in Alaska, im Kreml und anderswo. Der nächste Krieg um Öl wird bereits vorbereitet. Was für ein Glück, dass der Ahmadinejad mitspielt. Von Zeit zu Zeit trollt er rum mit Israel und dem Holocaust und mit seinem Atomspielzeug.
Nach dem Iran-Krieg werden dann Förderrechte verteilt. Je nach Kontingent an gestellten Soldaten bekommen dann BP, Elf-Total und Exxon Zugang zu den Quellen. Abgerechnet wird von Goldmann Sachs, die noch einen amerikanischen Präsidenten suchen, der den Krieg führen möchte. Was für ein Glück, dass uns Union, FDP und Bild vor der Benzin-Abzocke beschützen. Daher lautet mein Fazit: Symbolpolitik und die laut von Bild verkündete Lösung lenken ab vom wahren Problem. Drei oder vier Cent oder dreizig bis vierzig Cents mehr beim Benzin sind doch erst der Anfang … Den Topf mit dem zum Dollar abgeschwächten Euro machen wir erst gar nicht auf. Denn dann müsste man erzählen, dass die Euro-Rettung das Benzin verteuert hat. Wenn das die Redaktion der Bild gewusst hätte, dass die Pleite-Griechen auch dafür – nein, also, wirklich – was denn noch alles?

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3 Antworten auf Benzin, Benzinwut und Abzocke

  1. Eliyah 2. April 2012 bei 10:04 #

    Nanana… Einen Krieg gegen den Iran mit deren Ölvorkommen zu verbinden ist populistischer Unsinn. Der Typ ist auch ohne Öl gefährlich bzw. mit noch gefährlicher. Nur das Ölgeld lässt ihn doch sein „Atomspielzeug“ (für dieses Wort fühle Dich geohrfeigt) bauen. Ich bete, dass es mir nicht auf den Kopf fällt.
    Die USA werden demnächst so viel Öl und Erdgas fördern, dass sie Nettoexporteur werden. Ein Krieg um Öl ist also überhaupt nicht mehr interessant für Amerika, falls er das jemals war.
    Elektroautos sind heute noch ökologischer Unsinn. Wenn sie weiter entwickelt werden, kann sich das ändern. Das und die Aussicht, dass wir weniger Öl von Despoten aus arabischen Ländern kaufen sind für mich die einzigen stichhaltigen Argumente für das Elektroauto.
    Wenn ein signifikanter Anteil der Autos elektrisch fahren, dann wird sich die Politik eine neue Steuer ausdenken müssen, da die Mineralölsteuer dann weg bricht. Dann ist der Traum vom billigen Autofahren auch wieder ausgeträumt.

  2. Eliyah 4. April 2012 bei 08:50 #

    Noch mehr Spielzeug:

    http://j.mp/HNS4XN

  3. Matthias 4. April 2012 bei 13:51 #

    Hier noch mehr Wahnsinn. Günther Grass hat ein Gedicht erfunden, dass in einem U-Boot geliefert wird. Hitler wird als Maulheld verharmlost.

    Abgegriffen beim Spiegel

    Was gesagt werden muss
    Von Günter Grass

    Warum schweige ich, verschweige zu lange, was offensichtlich ist und in Planspielen geübt wurde, an deren Ende als Überlebende wir allenfalls Fußnoten sind.

    Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag, der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte, weil in dessen Machtbereich der Bau einer Atombombe vermutet wird.
    Doch warum untersage ich mir, jenes andere Land beim Namen zu nennen, in dem seit Jahren – wenn auch geheimgehalten – ein wachsend nukleares Potential verfügbar aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung zugänglich ist?

    Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt, sobald er mißachtet wird; das Verdikt „Antisemitismus“ ist geläufig.

    Jetzt aber, weil aus meinem Land, das von ureigenen Verbrechen, die ohne Vergleich sind, Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird, wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert, ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist, doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will, sage ich, was gesagt werden muß.

    Warum aber schwieg ich bislang? Weil ich meinte, meine Herkunft, die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist, verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit dem Land Israel, dem ich verbunden bin und bleiben will, zuzumuten.

    Warum sage ich jetzt erst, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden? Weil gesagt werden muß, was schon morgen zu spät sein könnte; auch weil wir – als Deutsche belastet genug – Zulieferer eines Verbrechens werden könnten, das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld durch keine der üblichen Ausreden zu tilgen wäre.
    Und zugegeben: ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele vom Schweigen befreien, den Verursacher der erkennbaren Gefahr zum Verzicht auf Gewalt auffordern und gleichfalls darauf bestehen, daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

    Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern, mehr noch, allen Menschen, die in dieser vom Wahn okkupierten Region dicht bei dicht verfeindet leben und letztlich auch uns zu helfen.

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