Sonntagsfahrer. Die Autoindustrie steckt in einer schweren Krise. Wirklich? Oder nimmt sie lediglich die Politik (und damit den Kunden) in Geiselhaft für ihre strategischen Fehler? Der VDA dreht frei:
Wir haben kein Problem der Automobilindustrie, wir haben ein Problem der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes insgesamt.
[ Hildegard Müller, VDA-Präsidentin ]
Jedes zweite Elektroauto, das weltweit gebaut wird, komme aus Deutschland. Mehr Verbrenner sollen jetzt richten, dass sich Chinesen so verhalten wie alle Kund:innen in Märkten mit eigener Autoindustrie: heimische Marken werden bevorzugt. China ist verloren, schreibt das Handelsblatt, das der Wirtschaft eher freundlich zugeneigt ist.
Minus 29 Prozent bei den Umsätzen mit deutschen E-Autos, weltweit. Mit dem Dienstwagen-Privileg subventionieren alle – auch die ohne Auto – überdimensionierte Pseudo-Klima-Hybrid-Elektro-SUV für Abteilungsleiter und Vertreter am Rande der Frühverrentung wegen Rücken. Bezahlbare Modelle um 25.000 Euro und mit 400 Kilometern Reichweite fehlen, während im gleichen Maße der VW-Verbrenner-Golf 1.150 Euro teurer wird. Nun 28.330 Euro. Das Basismodell kostete 2014 nur 13.790 Euro. Das sind 105 Prozent mehr.
Und dann sind da noch die Flottengrenzwerte. Der derzeitige Flottendurchschnittswert von 115,1 g/km (verwässert durch die Umstellung auf WLTP-Zyklus) wird bis 2025 um rund 19 Prozent auf 93,6 g/km sinken, was die meisten Autohersteller in Schwierigkeiten bringt. Nach Angaben der Europäischen Kommission hat jeder Autohersteller sein eigenes Ziel, das auf der Grundlage der durchschnittlichen Masse seiner Flotte berechnet wird.
Und dann sind da noch die Zölle. Um mehr als 35 Prozent verteuern diese Zuschläge ab November E-Autos aus China. Sogar der Elektro-Mini von BMW, gebaut in China, wird 20 Prozent teurer.
Und dann sind da noch die Profiteure der Automobil-Industrie. Wenige Familien: Pïech, Porsche, Quandt und Klatten und das Land Niedersachsen. Ihre Rendite ist unantastbar. Bleibt die Frage, was die unsichtbare Hand des Marktes da noch anfassen kann.
Der Volkswagen ID.GTI kommt erst 2026. Statt für Injection steht das große I dann in Wolfsburg für Intelligence. Bis dahin wird Volkswagen wohl i- irgendwie durchhalten müssen.
[ via zdf ]
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