Hightech und Blech

Apple vs. Adobe: Steve Jobs nimmt kurz Stellung

In zwei kurzen E-Mails hat Steve Jobs die Position Apples gegenüber portierten Programmen im App Store bestätigt: Alles, was zwischen der Plattform und dem Entwickler stehe, mindere auf Dauer die Qualität erscheinender Apps – so könne sich eine Plattform nur schlecht weiterentwickeln. Apple hat bei der Vorstellung des kommenden iPhone OS 4 die Bedingungen zur Aufnahme von Apps in den Store verändert und möchte in Zukunft nur noch jene zulassen, die direkt in Objective-C, C und C++ entwickelt wurden.
Greg Slepak, der CEO des Softwareherstellers TaoEffect, hatte sich bei Steve Jobs in einer Mail beklagt: Das iPhone 4 SDK schließt alle Programme aus, die Entwickler nicht mit Apples eigenen Entwicklerwerkzeugen, sondern beispielsweise in Flash, Java und .Net programmiert und dann konvertiert haben. Slepak hat insbesondere auf einen Beitrag des Bloggers John Gruber hingewiesen, der nur eine der zahlreichen ausschließlich negativen Reaktionen der Technikwelt sei. Jobs antwortete binnen drei Minuten nach Eingang der Mail: „Wir meinen, dass der Beitrag von John Gruber sehr aufschlussreich und nicht negativ ist.“

Der Apple-Chef schrieb gar ein zweites Mal zurück, als ihm Slepak vorwarf, „die Keativität als solche einzuschränken.“ Es gebe seiner Meinung nach durchaus plattformübergreifende Frameworks, die „großartig“ seien, so Slepak: Firefox von Mozilla sei nur ein Beispiel. Jobs wies daraufhin auf drohende Qualitätsmängel hin, die die Zukunft der Plattform gefährdeten.

Im Forum „Hacker News“ beispielsweise lässt sich sehen, dass Jobs mit dieser Einschätzung keineswegs alleine dasteht: „Was Apple wirklich will, ist zu verhindern, dass Leute Compiler für mehrere Plattformen herausbringen“, schreibt User „Raganwald“. Er fügt hinzu: „Meiner Erfahrung nach produzieren solche Layer für plattformübergreidende Kompatibilität stets Resultate, die die inviduellen Stärken und Unterschiede jeder einzelnen Plattform verwässern.“ Außerdem sei ein Entwickler zwar nicht mehr an eine Telefon-Plattform gebunden, dafür aber an den plattformübergreifenden Layer.

Adobe hat heute eine Version CS5 von Flash Professional vorgestellt, mit der sich iPhone-Applikationen erstellen lassen. Allerdings werden sich diese ab dem Erscheinen des kommenden iPhone-Betriebsystems nicht mehr einsetzen lassen. Adobes Flash-Evangelist Lee Brimelow hat Apples Entscheidung am Wochenende „feindlich gesinnt und verachtenswert“ genannt. Apple wolle die Verkäufe der Creative Suite 5 schmälern.

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