Die Kunden hätten ein Recht, zu erfahren, wie mit ihren Daten umgegangen werde, so Apple. Daher veröffentlicht das Unternehmen einen Bericht über Art, Zahl und Umfang von Regierungsanfragen. Apple ist es jedoch untersagt, konkrete Fallzahlen zu nennen, sofern es um Anfragen von US-Behörden geht. Diese dürften allenfalls in groben Größenordnungen eingesteilt werden. Nach eigenen Angaben unternehme Apple Anstrengungen für mehr Transparenz in Gesprächen mit dem Weißen Haus, dem General-Staatsanwalt, führdenden Abgeordneten und Richtern – bislang ohne Erfolg.
Viele Anfrage betreffen Kunden-Stammdaten und dienen in den meisten Fällen der Wiederauffindung von verlorenen oder gestohlenen Geräten, wenn es darum geht, dass Geräte entwendet wurden oder auf dem Post-Weg verloren gingen. Apple erhielt keinerlei Anfragen nach Absatz 215 des Patriot Act zum Kampf gegen den Terror.
Apple has never received an order under Section 215 of the USA Patriot Act. We would expect to challenge such an order if served on us.
Apple nutzt den Bericht auch, um auf die Geschäftsmodelle von Google und Facebook zu verweisen:
Perhaps most important, our business does not depend on collecting personal data. We have no interest in amassing personal information about our customers. We protect personal conversations by providing end-to-end encryption over iMessage and FaceTime. We do not store location data, Maps searches, or Siri requests in any identifiable form.
[ Apple: Report on Government Information Requests, 5. November 2013 ]
Apples Geschäftsmodell beruhe nicht auf der Sammlung von Kundendaten. Man habe keinerlei Interesse an den persönlichen Inhalten. Apple bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an bei iMessage und FaceTime. Ortungsinformationen, Suchen und Konversationen mit Siri würden nicht identifizierbar und zurückverfolgbar abgelegt.
Das muss man glauben wollen, wenn man Apple vertrauen möchte.
Im ersten Halbjahr 2013 erhielt Apple von Behörden der USA zwischen 1.000 und 2.000 Anfragen nach Kunden-Daten. Aus Deutschland kamen 93, aus UK mit 127 sowie Spanien mit 102 Anfragen ein bisschen mehr. Dies umfasst E-Mail-Adresse, Kredit-Karten-Informationen aber auch den Punktestand im Apple Game Center. In Einzelfällen gab Apple Bilder aus dem Photostream weiter.
Anfragen zu Geräten gab es aus den USA 8.605 (3.542 Fälle), Brasilien 5.057 (34 Fälle), Deutschland 4.928 (2.156 Fälle), Italien 4.034 (409 Fälle), Frankreich 2.629 (530 Fälle), England 2.474 (1.028 Fälle), China 1.268 (585 Fälle), Australien 1.929 (1.178 Fälle). Somit dürfte klar sein, in welchen Ländern und Regionen die meisten iPhones geklaut werden – in Brasilien und Italien palettenweise.