Auf den Straßen von San Francisco. Selbstfahrende Fahrzeuge sind die Zukunft. So hört man es immer wieder. Insbesondere in Kalifornien wird die Entwicklung in autonome Automobile vorangetrieben. So soll Apple im vergangenen Jahr auf den Straßen des US-Bundesstaates so viele Meilen wie noch nie abgefahren sein, beziehungsweise hat abfahren lassen – also die Apple-Autos haben es selbst gemacht und dabei Straßen und Umgebung vermessen und kartographiert: 453.000 Meilen. Das sind 729.000 Kilometer. Oder durchschnittlich 11.000 Kilometer von jedem der 67 Fahrzeuge in der Testflotte bei Apple.
Was aber immer wieder außer Acht gelassen wird, das ist die soziale Akzeptanz von autonomen Autos. Gegenüber diesen werden die anderen Verkehrsteilnehmer ihr Verhalten ändern. Warum soll auf Fahrzeuge ohne Fahrer:in und damit ohne erkennbar verantwortlichem Akteur Rücksicht genommen werden? Die Teilhabe der Maschinen verdient keinerlei menschlicher Empathie.
At approximately 9 PM on Saturday, February 10th, a fully autonomous Waymo vehicle was navigating on Jackson Street in San Francisco when a crowd surrounded and vandalized the vehicle, breaking the window and throwing a firework inside, which set the vehicle on fire. The vehicle was not transporting any riders and no injuries have been reported. We are working closely with local safety officials to respond to the situation.
[ theautopian.com ( via ) ]
Aus einer Gruppe heraus wurde ein autonomes Fahrzeug von Waymo gestoppt, beschädigt und schließlich angezündet. Die Bürger der Stadt akzeptieren diese Autos als Spielwiese des Kapitalismus nicht.
Der gemeine deutsche Autofahrer akzeptiert zum Beispiel keine Radfahrenden in seinem Revier. Stets wird auf alternative Routen für Radelnde verwiesen – etwa auf verwaiste Pisten parallel oder den Gehweg.
Ich denke, einige Aspekte der sozialen Funktionen von Verkehr und Mobilität gehören grundlegend überdacht, denn die Fortbewegung muss immer dem Menschen dienen – auch denen, die sich nicht mitgenommen fühlen.
[ Bild: @AnirudhKoul ]