Das Buch lebt. Der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon.com hat im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2001 dank starker Kostensenkungen deutlich geringere Verluste ausgewiesen. Amazon.com ist jedoch mit seiner Umsatzprognose für das dritte Quartal hinter den Umsatzerwartungen der Wall Street zurück geblieben.
Das Unternehmen verbuchte im Zeitraum April bis Juni rote Zahlen von 168,4 Millionen Dollar (377,2 Mio DM/194 Mio Euro) gegenüber 317,2 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2000. Das war ein erheblich besseres Resultat als von den Analysten erwartet. Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 668 Millionen Dollar.
Unter Ausklammerung von zahlreichen Einzelposten fiel ein operativer Verlust von 28 Millionen Dollar an. Das war eine Verbesserung um 69 Prozent gegenüber der Vorjahresvergleichszeit. Amazon.com setzte im ersten Halbjahr 1,37 (Vorjahreszeitraum: 1,15) Milliarden Dollar um. Der Verlust betrug 402,5 (625,6) Millionen Dollar. Die Amazon.com-Aktien gaben nachbörslich auf 14,85 Dollar nach, nachdem sie im regulären Handel bereits um 0,95 Dollar auf 16,03 Dollar gefallen waren.
Die Umsätze auf den ausländischen Amazon-Sites stiegen im zweiten Quartal um 75 Prozent auf 128 Millionen Dollar. Im Berichtszeitraum kamen 2,6 Millionen neue Kunden dazu. Dazu zählten 900 000 Neukunden im Ausland.
Das Unternehmen rechnet für das dritte Quartal mit einem Umsatz zwischen 625 und 675 Millionen Dollar. Die Wall Street-Analysten hatten im Schnitt mit 732,9 Millionen Dollar gerechnet, berichtete die US-Wirtschaftsnachrichtenagentur
Bloomberg
. Amazon.com erwartet für das Schlussquartal 2001 ein Umsatzwachstum von zehn bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesellschaft geht von Gewinn aus.
Amazon.com und America Online (AOL) kündigten am Montag eine erweiterte strategische Allianz an. AOL wird Amazon.com-Technologie zum Betrieb der eigenen Online-Geschäfte verwenden. AOL hat außerdem Amazon.com-Aktien im Wert von 100 Millionen Dollar gekauft. Einschließlich dieser Summe erwartet Amazon.com Ende September 600 Millionen Dollar an liquiden Mitteln und am Jahresende 900 Millionen Dollar.
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Amazon Deutschland
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