Laut einer aktuellen Studie von Berlecon Research und der Fraunhofer ESK hat Apple bei der Businesstauglichkeit des neuen iPhone 4 wesentlich nachgebessert. Es soll jetzt gut für den Unternehmenseinsatz geeignet sein. Die Studie richtet sich an Businessentscheider und ITK-Verantwortliche, die sich mit dem Einsatz des neuen iPhone 4 sowie des dazugehörigen Betriebssystems iOS4 im Unternehmen auseinandersetzen müssen. Sie erläutert, wie sich iPhone 4 und iOS 4 in Unternehmensstrukturen einfügen lassen und worauf dabei zu achten ist. Die Single-User-Lizenz kostet 450 Euro, die Unternehmenslizenz mit PDFs und Präsentationen 890 Euro. Im Folgenden finden Sie drei zusammengefasste Auszüge der Studie:
Während die ersten Versionen des iPhone nur bedingt für den breiten Einsatz in Unternehmen tauglich waren, hat Apple beim iPhone 4 und dem Betriebssystem iOS 4 deutlich zugelegt. Das iPhone weist jetzt die notwendigen Funktionen für mobile E-Mail und die Verwaltung von PIM-Daten auf. Eine weitere zentrale Verbesserung ist die Multitasking-Fähigkeit des Gerätes. Thomas Messerer, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fraunhofer ESK: „Bei den bisherigen Versionen des iPhone-Betriebssystems war Multitasking nicht möglich, das heißt: Mehrere Anwendungen von Drittanbietern konnten nicht parallel genutzt werden. Mit dem Multitasking des iOS 4 können jetzt Kommunikationsanwendungen wie z.B. VoIP-Clients im Hintergrund weiterlaufen, und der Anwender bleibt erreichbar.“
ITK-Administratoren können sich über verbesserte Funktionen für das Device Management freuen, allerdings ist die Freude nicht ganz ungetrübt: Obgleich Apple im Vergleich zur Vorgängerversion die Voraussetzungen für die zentrale Verwaltung von iPhones in Unternehmen optimiert hat, bestehen hier nach wie vor wesentliche Probleme. „Die Nutzung eines zentralen Unternehmens-iTunes-Accounts und damit ein zentraler Einkauf von Software ist zwar möglich, die Verteilung der Software muss dann aber manuell vom Administrator für jedes einzelne Gerät erfolgen. Gleiches gilt für Updates oder Backups. Zudem ist es dem Adminstrator mit dem iPhone-Konfigurationsprogramm unmöglich, Unternehmensrichtlinien ohne Interaktion des Nutzers zu aktivieren“, erläutert Messerer und ergänzt: „Das ist bei kleineren Installationen im Unternehmen noch unkritisch, aber sobald Software oder Updates im großen Stil verteilt werden müssen, reichen die von Apple bereitgestellten Möglichkeiten bei weitem nicht aus.“ Auf der Basis des Mobile Device Management Service von Apple sind für Herbst 2010 Lösungen von Drittanbietern angekündigt, die hier Abhilfe schaffen sollen. Unternehmen, die eine große Anzahl von iPhones einbinden wollen, sollten diese Lösungen abwarten.
Auch in puncto Sicherheit bescheinigen die Analysten von Berlecon und der Fraunhofer ESK dem iPhone Unternehmenstauglichkeit. Nicole Dufft, Geschäftsführerin von Berlecon: „Das iPhone bietet hinreichende Sicherheitsfunktionen für den Alltagsgebrauch im Unternehmensumfeld. Die Grundfunktionen zum Schutz des Endgerätes und der Kommunikationswege sind ausreichend, um das iPhone in Unternehmen und Behörden mit niedrigem bis mittlerem Sicherheitsbedürfnis risikolos zu betreiben.“ Ein großes Manko ist jedoch, dass weiterhin S/MIME nicht unterstützt wird. „Für hoch sicherheitskritische Bereiche in Unternehmen und Behörden kommt das iPhone damit nicht in Frage“, resümiert Nicole Dufft.
Weitere Informationen unter www.berlecon.de/iphone
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