News of the World . Die Proteste von der Wallstreet springen über nach Australien und Europa. In Rom gibt es heftige Kravalle mit brennenden Autos und Glasbruch, die man eigentlich in Griechenland erwarten würde. Die SZ bringt es am besten auf den Punkt: Die weltweiten Proteste gegen Banker sind der Kollateralschaden der Geldindustrie. Hans von der Hagen rät im Kommentar zum besonnenen Umgang und wohl-überlegten Reaktionen seitens der politischen Akteure und wirtschaftlichen Entscheidungsträger. Denn: ignorieren kann man die weltweiten Proteste nicht mehr. Die werden zum Lackmuss-Test für Gerechtigkeit in der Gesellschaft.
Nachrichtlich zur Occupy-Bewegung, Besetzen, so lange es geht:
Occupy – das bedeutet nicht, mal eben zu protestieren. Occupy heißt besetzen, wenn es sein muss dauerhaft. Nach den weltweiten Massenprotesten haben Demonstranten in Frankfurt vor der Europäischen Zentralbank ihre Zelte aufgeschlagen. Die Berliner durften nicht campieren, gingen dafür aber am Sonntag wieder demonstrieren. [sz.de]
Und im Kommentar von Heribert Prantl:
David gegen Goliath, 1 versus 99 Prozent, die Menschen gegen das Finanzsystem: Der weltweite Protest ist nicht typisch links oder rechts – es bildet sich eine europäische Öffentlichkeit, die ihren Zorn auf das System nicht einfach runterschlucken wird. Anstatt den Hindukusch zu verteidigen, gilt jetzt auch in Deutschland: die Demokratie gegen die Gier der Märkte zu verteidigen. [sz.de]
Wer noch Argumente braucht, sollte das in Frankreich zensierte Buch Der kommende Aufstand in seiner etwas hastigen deutschen Übersetzung lesen. Und die Satire von Erwin Pelzig aus der Sendung „Neues aus der Anstalt“ vom 27.09.2011 (ZDF) bei YouTube anschauen.