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9-11, german style

1938: November Pogrome. Vor 75 Jahren sollte das Judenthum den deutschen Volkshass zu spüren bekommen. Die Novemberpogrome markieren den Übergang von Diskriminierung der Juden zu ihrer systematischen Verfolgung:

Was nach außen hin als spontane Reaktion der Bevölkerung erscheinen sollte, war tatsächlich ein von der NS-Führung geplantes Vorgehen. Joseph Goebbels erteilte als Gauleiter von Berlin persönlich den Befehl, die Hauptsynagoge in der Fasanenstraße abzubrennen.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisierten SA-Truppen und Angehörige der SS gewalttätige Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung. Mehrere hundert Synagogen wurden in Brand gesetzt, mindestens 8000 jüdische Geschäfte zerstört sowie zahllose Wohnungen verwüstet. Zwischen 90 und 100 Juden wurden erschlagen, niedergestochen oder zu Tode geprügelt. In den Tagen darauf wurden im ganzen deutschen Reich etwa 30000 jüdische Männer verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt. Die antisemitischen Ausschreitungen waren von der nationalsozialistischen Führung organisiert, die die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Bürger seit der „Machtergreifung“ Hitlers 1933 systematisch vorantrieb. Die Nacht des 9. Novembers 1938 ging als Reichspogromnacht in die Geschichtsbücher ein.

1848: Scheitern der Märzrevolution
1918: Novemberrevolution
1923: Hitler-Ludendorff-Putsch
1938: Novemberpogrom
1989: Fall der Berliner Mauer

Stolperstein

Allerdings muss man der Darstellung der Bundeszentrale für politische Bildung widersprechen, der 9. November markiere in der deutschen Geschichte häufig epochale Wendepunkte. Denn durch die Novemberpogrome hat sich das Nazi-Regine nicht plötzlich und dramatisch zu etwas entschlossen, was es vorher nicht gewollt hatte.

Erschreckend ist, wie viele mitmachten und sich verleiten liessen, wie viele nicht nachdachten, und das Schicksal der Nachbarn nicht mit dem eigenen in Verbindung brachten. Das wirkt für mich erschreckend und es wirkt bis heute nach. Denn es hat von seiner Aktualität nicht das Geringste eingebüßt.

Mit Material von bpb.de und dradio.de.

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