#twittwoch. Twitter möchte es seinen Nutzern erleichtern, sich bei Twitter zu äußern. Viele potenzielle Nutzer empfinden nämlich die künstliche Beschränkung auf 140 Zeichen als Barriere. Ursprünglich hatte Twitter zugesagt, Zeichen für #hashtags und Links nicht mehr mitzuzählen. Doch dies wurde nicht stringent umgesetzt.
Jetzt hebt Twitter das Zeichenlimit an auf 280 Zeichen. Diese neue Freiheit auf Twitter kann bereits im Web nutzen. iOS-App und weitere Apps von Drittanbietern werden noch oder sind bereits umgestellt. Trotzdem sollte man sich weiterhin kurz halten bei Twitter, dem Dienst, der als Kurzmittteilungsdienst bekannt wurde.
Und sonst so?
280 Zeichen, unzufriedene Nutzer, Hatespeech, Fakenews und politische Einflußnahme. Twitter hat nun wahrlich genügend faule Eier im Nest.
Nummer 1: Twitter hat in den vergangenen drei Jahren zu viele Nutzer angegeben, weil man sich bei der Erhebung der Nutzerdaten Zahlen aus fremden Apps übernommen hat. Aber die jetzt ermittelten 330 Millionen sollen richtig sein [ nytimes.com ].
Fremde Apps, andere sagen automatisierte Account oder Robots.
Nummer 2: Wegen der mutmaßlichen Beeinflussung des US-Wahlkampfs aus Russland auch mittels Twitter möchte der Dienst politische Werbung in seinem Angebot künftig besser kennzeichnen. Man soll zu sehen bekommen, seit wann die Kampagne läuft und wer sie bezahlt hat [ htub.de ].
Nummer 3: Donald J. Trump. Der ist gerade in China. Dort ist Twitter dauerhaft blockiert.
Und bei Facebook?
In der Diskussion um mögliche staatliche Regulierung ist Facebook eher in Gefahr als Twitter. Während David Cohn meint, Facebook könne sich neu organisieren und aufstellen, ist Alexis Wichowski der Ansicht, die Macht der sogenannten Sozialen Netzwerke gehöre reguliert.
Das liegt auch Mark Zuckerberg. Der bezeichnete noch vor einem Jahr die Möglichkeit der Wahlbeeinflussung als pretty crazy idea [ htub.de ].
In den USA brachte Facebook die Menschen gegeneinander auf.
In Indien löste ein Facebook-Posting Unruhen in einer Kleinstadt aus [ qz.com ].
In Myanmar sollen sich die Pogrome gegen die Rohingya wegen Facebook verschärft haben. Für viele dort ist Facebook die einzige Nachrichten-Quelle, was Fakenews mehr Gewicht gibt [ nytimes.com ].
Tim Cook hält die Spaltung der Gesellschaft für das größte Problem bei Social Media. Seiner Meinung nach gehe die Beeinflussung weiter als derzeit anhand russischer Anzeigen-Kampagnen bei Facebook diskutiert werde:
I don’t believe that the big issue are ads from foreign government. I believe that’s like .1 percent of the issue. The bigger issue is that some of these tools are used to divide people, to manipulate people, to get fake news to people in broad numbers, and so, to influence their thinking. And this, to me, is the No. 1 through 10 issue.
[ Tim Cook, Apple ]
Das Interview mit Lester Holt bei NBC Nightly News wurde vor einer Woche (1.11) ausgestrahl [ nbcnews.com, @NBCNightlyNews ].
Inzwischen ist klar, dass Facebook verstehen möchte, wie die eigene Plattform den Nutzern und damit der Gesellschaft schadet. Unklar bleibt, ob sich Facebook wird ändern können [ npr.org ].