Sorry, Dave … Roboter, die nicht nur aussehen wie Menschen, sondern auch Gefühle haben – so sieht im neuesten Film von Steven Spielberg die nicht allzu ferne Zukunft aus. Der Titel des Streifens lautet A.I., das steht für Artificial Intelligence, und dieser Künstlichen Intelligenz widmete sich auch eine Konferenz, die am Freitag in Seattle (US-Bundesstaat Washington) endete.
Gut 2500 Forscher versammelten sich, und schon vor den Vorträgen begann ein besonders populärer Teil der Konferenz: Die Weltmeisterschaft der Roboterfußballer, der so genannte Robocup. Ingenieure und Informatiker zeigen am Beispiel des Fußballspiels, wie Maschinen möglichst nah ans selbstständige Arbeiten herangebracht werden ein Roboter, der einen perfekten Elfmeter schießt, kann in Zukunft vielleicht zum nützlichen Helfer in der Industrie weiterentwickelt werden.
Über konkrete Anwendungen neuester AI-Forschungsergebnisse berichtete als Stargast Microsoft-Chef-Ingenieur Bill Gates. Er machte in seiner Heimatstadt Werbung für große Zukunftsprojekte seines Unternehmens, etwa die Entwicklung von vollautomatischer Spracherkennungssoftware. Diese Programme sollen innerhalb der nächsten Jahre marktreif werden. Die praktische Anwendung der Spracherkennung sogt aber immer wieder für Heiterkeit.
Auf der Bühne in Seattle stand ein Assistent von Bill Gates. Er sprach den Satz
Vielleicht ist es jetzt Zeit für eine Beförderung
. Diese Worte sollten vom Prototyp eines neuartigen Diktiergeräts in Schrift umgewandelt werden. Heraus kam dabei der Vokabelsalat
Bedrohung wird Beförderung
, und das brachte selbst den Chef des peinlich berührten Assistenten zum Schmunzeln.
Gates sagte, sein Unternehmen werde in die Weiterentwicklung solcher Produkte Milliardenbeträge investieren. Und auch die wissenschaftliche Grundlagenforschung werde in Zukunft verstärkt unterstützt. Microsoft zahlt deshalb 7,2 Millionen Dollar (rund 16. Mio. DM) für ein neues Zentrum für Computerwissenschaft, das an Seattles University of Washington entsteht.
Der Microsoft-Gründer berichtete allerdings auch, dass er selber überrascht sei, wie bescheiden die bisherigen Fortschritte der AI- Entwicklung seien.
In den siebziger Jahren herrschte riesiger Optimismus man dachte, dass die Probleme in fünf bis zehn Jahren gelöst sein würden
, erinnerte sich Gates.
Ich gehörte zu diesen Optimisten. Aber 25 Jahre später bleiben einige der größten Probleme ungelöst.
Wie zum Beispiel bringt man einen Computer dazu, aus eigenen Fehlern zu lernen und solche Fehler nicht zu wiederholen?
Auf solche Fragen gebe es immer noch keine endgültigen Antworten, sagt der der junge Forscher Thilo Weigel von der Freiburger Albert-Ludwigs- Universität. Die Informatiker des Teams CS Freiburg gehören zur Elite des Roboter-Fußballs; die Ziele seien aber immer noch bescheiden, berichtet Weigel. Man sei schon zufrieden, wenn die autonomen Roboter auf dem Spielfeld nicht wild auf ihre Gegner losrasen.
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