Frohes Neues Jahr Mario Basler ist nicht Fußballer des Jahres 1999 geworden, doch "Millennium" brachte es immerhin bis zum Wort des Jahres 1999. Aber rutschten wir wirklich ins dritte Jahrtausend?
Qualitätsprodukte der Firma Microsoft etwa haben so ihre Probleme mit dem Jahreswechsel auf den Januar 2000. Nachvollziehbar zeigt die Funktion "=JETZT()" in bestehenden und vor dem Computer-Millennium angelegten Excel 98 Arbeitsmappen kleine Schwächen; sie befindet sich noch im vorherigen Jahrhundert. Bestehende Funktionen der Formel "=JETZT()" zeigen den 3. Januar 1900. Erst nach einer manuellen Aktualisierung über Format: Zellen…: Datum: OK springt das Datum auf den heutigen Tag.
Unsere aktuellen Computer-Nöte waren den Römern fremd. Ihr Mondjahre mit 355 Tagen und Schaltmonaten folgen anderen Gesetzen. Das Jahr endete mit dem Februar. Die Monate September, Oktober, November und Dezember waren die Monaten Sieben bis Zehn. Im Laufe der Zeit stellten sich allerdings Unstimmigkeiten zum Sonnenjahr mit seinen 365,2422 Tagen ein. Eine Korrektur erfolgte 46 v. Chr. durch Julius Cäsar. Der Julianische Kalender hat 365 Tage und alle vier Jahre ein Schaltjahr mit dem 29. Februar. Neue Unstimmigkeiten entstehen daraus, dass in diesem Kalender das Jahr 11 Minuten und 12 Sekunden länger als das natürliche Sonnenjahr ist.
Die Differenz, summiert bis ins 16. Jahrhundert auf 10 Tage, korrigiert Papst Gregor XIII im Jahre 1582 n. Chr. Per Dekret tritt der Gregorianische Kalender in Kraft: auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582 folgt Freitag, der 15. Oktober. Deswegen betrinken sich Münchener wie Mario Basler auf dem Oktoberfest im September.
Weitere Besonderheiten des Gregorianischen Kalender sehen vor: bei vollen Jahrhunderten gibt es keine Schaltjahre; außer bei denen, die durch 400 teilbar sind wie zum Beispiel das Jahr 1600 und 2000. Sonnenjahr und Kalenderjahr decken sich trotzdem noch nicht. Alle 3333 Jahre erfordert die Differenz die Korrektur von einem Tag.
Ebenfalls historisch bestimmt ist die Logik der Jahreszählung. Die Null — erfunden von den Indern, die heutzutage kostengünstig Software programmieren — war den Griechen und Römern als Ziffer fremd. So fehlt denn in unserer Jahreszählung das Jahr "Null". Unsere Zeitrechnung beginnt im Jahre "1 nach Christi Geburt"; direkt davor liegt "1 v. Chr."
Folglich beginnt unser jetztiges Jahrhundert am 1. Januar 1901. Das Jahrtausend endet am 31. Dezember 2000, denn erst dann sind 1000 Jahre, die als Millennium bezeichnet werden, vergangen.
Am 12. Dezember 1999 erreichte uns vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn die Erklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur Auslosung der Fußball-Europameisterschaft 2000. Unserer Mannschaft wünsche ich viel Glück und Erfolg. Denn es wird schwer werden, nicht nur wegen des Spiels gegen England.
In diesem Sinne: Ein frohes Neues Jahr!
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