Das World Wide Web (WWW) feiert in der kommenden Woche Geburtstag: 15 Jahre zuvor, am 30. April 1993, wurde die Technologie für Internet-Inhalte zur allgemeinen Nutzung freigegeben. Vorher war sie einige Jahre im Test- und Entwicklungsbetrieb. „Das Web hat als Fenster zum Internet unsere Lebensgewohnheiten revolutioniert“, sagte Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Hightech-Verbandes BITKOM, zu dem Jubiläum. „Ohne das WWW hätte sich das Internet nicht so rasant als Informationsquelle durchsetzen können. Keine andere neue Technologie hat sich so schnell zu einem Massenphänomen entwickelt.“
Rund 1,3 Milliarden Menschen nutzen weltweit das Internet, die allermeisten davon über das World Wide Web. In Deutschland gibt es rund 52 Millionen Internetnutzer – das entspricht 63 Prozent der Bevölkerung. 12 Millionen Homepages (Domains) mit der deutschen Endung .de sind zurzeit bei der Registrierungsstelle Denic angemeldet.
„Erst das WWW hat viele populäre Internet-Anwendungen wie Online-Shopping und soziale Netzwerke möglich gemacht“, erklärt BITKOM-Präsident Scheer. Die Deutschen nutzen viele dieser Angebote bereits intensiv: So bestellen 41 Prozent Waren und Dienstleistungen im Web, und jeweils jeder Fünfte liest online Nachrichten oder stellt persönliche Informationen ins Netz.
„Heute ist das WWW längst nicht mehr nur eine Info-Plattform, sondern ein Mitmach-Internet“, betont Prof. Scheer. „Es ist ein Ort, an dem jeder publizieren und Kontakte pflegen kann – und das zu denkbar niedrigen Kosten.“
Erfinder des WWW ist Tim-Berners Lee, der das neue Info-System 1989 beim Europäischen Kernforschungszentrum CERN als Projekt startete. Die Idee entstand ursprünglich, um die Informationsflut in komplexen wissenschaftlichen Projekten besser beherrschbar zu machen. Bis zu einem weltweiten Standard war es damals noch ein weiter Weg: 1990 entstanden der erste Browser – ein Programm zum Surfen im Netz – sowie die erste Webseite (info.cern.ch). Drei Jahre später veröffentlichte der damalige Informatik-Student Marc Andreessen den Browser Mosaic, der als Vorläufer des Programms Netscape das Web populär machte.
1994, ein Jahr nach der Freigabe der Web-Technologie, wurde das „World Wide Web Consortium“ (W3C) gegründet – ein internationales Gremium, das seitdem an der Weiterentwicklung der Web-Standards und technischen Protokolle arbeitet. Das Internet ist mit seinen vielen Computern, die über Leitungen miteinander vernetzt sind, die technische Basis für das WWW. Das Web selbst kann als abstrakter Raum für Informationen aller Art definiert werden, die über Verknüpfungen (Links) miteinander verwoben sind: Dokumente, Bilder, Audio- und Videodateien.
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