Hightech und Blech

1.HJ 2005: Musikmarkt schrumpft weltweit um 2 Prozent

Boom bei Musikdownloads Kürzlich geißelte Steve Jobs die Musikindustrie als "habgierig". Dann wollte Warner Music an den Verkäufen des iPod Player beteiligt werden. Schließlich sei es ihre Musik, die Apple helfe, Geräte zu verkaufen. Dann wurde dem Warner Music Senior Vice President Michael Nash in den Mund gelegt, er fordere die Enthauptung des Apple iTunes Music Store. Dabei war es Kenneth Hertz, ein Anwalt der Musikbranche, der darauf hinwies, der Apple iTunes Music Store habe inzwischen den Stellenwert von MTV, aber dennoch müßte man auf diesen Vertriebskanal verzichten, wenn die Preise pro Download sinken sollten.

Jetzt legt der internationale Verband der Musikindustrie IFPI die Verkaufzahlen für das erste Halbjahr 2005 vor. Nicht alles, aber einiges wird klarer: Der Verkauf digitaler Musik boomt. Auf sechs Prozent vom Kuchen konnte sich das Download-Geschäft verdreifachen; darin enthalten sind aber auch Klingeltöne für das Mobiltelephon. iTunes soll in den USA einen Marktanteil von 82 Prozent haben.

Das Wachstum bei digitaler Musik werde zurzeit noch hauptsächlich von den fünf Märkten USA, Japan, Großbritannien, Deutschland und Frankreich getragen. Andere Regionen werden aber aufholen. Dieses Wachstum kompensiert einen Teil der Rückgänge bei den harten Tonträgern.

In den USA wurden nach Stückzahlen und Wert über fünf Prozent weniger an Singles, CDs und DVDs verkauft. In Deutschland, dem viertgrößten Markt für Musik, gingen die Stückzahlen um 7,7 Prozent zurück und der Umsatz gab um 5,8 Prozent nach. In Frankreich, der Nummer 5, stiegen die Stückzahlen um 7,5 Prozent, der Umsatz sank trotzdem um 2,7 Prozent.

Der Wert alle Musikverkäufe beträgt US $ 13,2 Milliarden im ersten Halbjahr 2005 verglichen mit US $ 13,4 Milliarden im gleichen Vorjahreszeitraum. Downloads wuchsen von US $ 220 Millionen in den ersten sechs Monaten 2004 auf US $ 790 Millionen im ersten Halbjahr 2005.

Weiterführende Informationen
www.ifpi.org
www.ifpi.org/site-content/press/20051003.html