Seit 25 Jahren können Kreative in der ganzen Welt Unmögliches möglich machen. Unsere Kreativität hat Höhen erreicht, die wir uns niemals erträumt hätten. Danke, Photoshop.
[ adobe.com/de ]
Bildbearbeitung. Wie die Zeit vergeht. Mit Photoshop konnte man 1990 am Mac die Pixel umlegen. Ich weiss noch, wie Photoshop mittels Plug-In für den PowerPC beschleunigt wurde. Photoshop ist das Betriebssystem der Kreativen. Legendär war die Einführung von Ebenen mit Version 3.0. 4.0 brachte Makros und damit Programme für das Bildprogramm wie die Efekt-Filter von Nils Kokemohr. Die PowerTools von Kai Krause nutzten schon zuvor die Plug-In-Architektur.
Krause visionierte Mitte der 90er-Jahre bei einer Veranstaltung in Hamburg von einem Online-Plug-In-Shop mit Micropayment für neue Photoshop-Filter und Landschaften-Module seiner 3D-Software. Das nimmt in gewisser Weise den Apple-App-Store vorweg.
Kokemohr blieb der Bildbearbeitung treu. Seine Software Snapseed für iOS gehört seit 2012 zu Google und wird inzwischen als Bildbearbeitung für Android angeboten.
Zurück zu Photoshop. Bearbeitete Bilder gehören heute zum Alltag. Kaum ein Bild, das nicht durch einen gaußschen Weichzeichner läuft und geschärft wird. Beschnitten und freigestellt. 2002 brachte Photoshop den Healing Brush, mit dem Hautunreinheiten wie mit dem Bügeleisen glattgezogen werden. Clerasil wirkt dagegen wie Homöopathie.
Inzwischen gehören Fluchtpunkte und Formgitter zum Umfang von Photoshop, das man mit Creative-Cloud-Online-Funktionen bei Adobe mieten soll. Photoshop gibt es in vielen Versionen für Computer und Tablets wie dem iPad ( Photoshop Express (iOS), Photoshop Elements 12 (Mac), Photoshop Touch (iOS) und Photoshop CC (Adobe). Trotz aller Bezugsmöglichkeiten ist Photoshop eines der am meisten raubkopierten Produkte.
Zwillingspaar Vorher Nachher: Photoshoppen ist ein Verb wie googeln. Allerdings gibt es auch Pixelkünstler, die das Rad überdrehen. Unlängst wurde Justin Bieber für Unterwäsche-Werbung in seiner Männlichkeit verstärkt.
Auf der anderen Seite produziert die Werbung mit Photoshop ein idealisiertes Bild von Menschen, vornehmlich Frauen, das real ästhetisch nicht erreichbar ist. Hier gibt es die Workshops dazu, die jungen Menschen das Selbstwertgefühl an der eigenen Natürlichkeit nehmen: Bauch, Beine, Po und Nase mit wenigen Mausklicks korrigiert.
Wie gut, dass es inzwischen die Stilgattung des Photoshop-Fail gibt. So kann man wenigstens ein bisschen schmunzeln über verdrehte Köpfe, vergessene Finger und unmögliche Körperhaltungen der Stars und Sternchen auf den Titelbildern der Promi-Presse. Ganz zu Schweigen von den Symbolbildern der Patchwork-Familien.
Jedes Bild ist wahr. Jedenfalls so wahrhaftig, wie man es sehen möchte. Oder so phantastisch wie es nur dank Photoshop sein kann. Danke, Photoshop.
[…] Photoshop ist das Betriebssystem für Kreative […]